Einige Grundsätze beim Aufbau des Fährtens

  •  auf gute äußere Bedingungen und leichtes Gelände achten (Feucht ist immer gut und einfacher als trocken, Wiese mit ca. 10 cm hohem Gras ist einfacher als ein Golfrasen und fein gepflügter Acker einfacher als harter stark unebener Boden

 

  •  Das Fährtengelände sollte mind. 24 Stunden von Niemandem betreten worden sein
  • Fährte am Anfang immer mit Rückenwind legen
  • Abgangsschild steckt immer links neben dem Abgang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

  •   Abgang treten (nicht extra scharren) in einer Größe von ca. 30 x 30 cm
 
  • auf dem Abgang einige (anfangs mehr, später abbauend bis ca. 2-3) Wurststückchen verteilen
  • Fußtritte aus dem Abgang heraus beginnen
  • Schrittweite und Schrittbreite dem Suchverhalten des Hundes anpassen (evtl. enger zusammen und kürzer, wenn Hund nicht zwischen rechtem   und linkem Tritt "pendelt" - evtl. Schrittweite länger, wenn der Hund zu sehr stockt)
           

  • Angestrebt wird ein gleichmäßiges Tempo, bei dem der Hund langsam und konzentriert die Nase in jeden Fußtritt stecken sollte
  • Länge der Fährte am Anfang ca. 10-15 Meter
  • Am Ende der Fährte eine Fläche, halb so groß wie der Abgang, schaffen. Hier nun eine größere Menge Wurst deponieren (Triebziel am Ende, dadurch wird eine größere Motivation beim Hund geschaffen, bis zum Ende durchzuhalten). Probleme können auftreten, wenn der Hund auf der Fährte zu schnell wird, um sein Ziel zu erreichen; dann die Menge am Ende reduzieren, so daß er sich auf die eigentliche Fährte besser konzentriert.
  • Vor dem Ansetzen des Hundes ein immer wiederkehrendes Ritual durchführen, damit der Hund darauf konditioniert wird, so daß er gleich in die richtige (Fährten ist angesagt) Triebstimmung kommt.
  • Auf dem Weg zum Ansatz und beim eigentlichen Ansatz ruhig arbeiten, keine Hektik durch aufputschende oder harte Kommandos verbreiten. Der Hund sollte ruhig, konzentriert und gespannt (in der richtigen Stimmung) sein

  • Beim Ansatz die Hilfe (Fingerzeig zum Abgang) langsam abbauen, damit der Hund nicht davon abhängig wird
  • Ansatzkommando "Such" geben. Wenn der Hund die Nase herunternimmt und in Richtung Ansatz inhaliert, sofort dieses Verhalten positiv durch Lob verstärken. Verbal loben und/oder durch streicheln untermauern. Jedoch unterschwellig bleiben, so daß der Hund nicht durch überschwängliches Lob abgelenkt und bei der Arbeit gestört wird

 
  • Darauf achten, daß der Hund auch wirklich am Ansatz verharrt und alle Leckerchen aufnimmt, damit der vermischte Bodenverletzungsgeruch mitaufgenommen werden kann
  • Jetzt sollte er den einzelnen Fußtritten, möglichst allen, (rechts und links), folgen. Jedes Leckerchen in jedem Tritt sollte gefressen werden
  • Wird der Hund zu schnell, so daß einige Tritte überlaufen werden, kann er sanft zurückgehalten werden. Die Schrittweite und -länge der gelegten Fährte überprüfen (s. oben)
  • Ist der Hund deutlich zu langsam, ebenfalls Schritte ändern
 

 

     

 


  •  Wenn der Hund ordentlich sucht, das Kommando bei fehlerfreier Arbeit des öfteren wiederholen, so daß er auch das Kommando mit dem gewünschten Verhalten verknüpfen kann
  • Kommt der Hund von der Fährte ab, ruhig bleiben und ihn selbstständig den Fährtenverlauf selber suchen lassen (erst dann ein Kommando geben, wenn der Hund "Such" richtig verknüpft hat - zu Anfang erst dann, wenn er die Fährte selbst wieder gefunden hat)

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Länge der Fährte dem Leistungsstand des Hundes anpassen (letzte Fährte gut - dann die nächste ca. 10 Prozent länger, bei gleichen Bodenverhältnissen und äußeren Bedingungen)

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Wenn der Hund fehlerfrei ca. 50 Meter geradeaus fährten kann, langsam dazu übergehen, einen Winkel (zu Anfang einen langgezogenen Bogen) einbauen

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Wechselgelände (Gras-Acker) zu Anfang vermeiden

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Beim Legen der Fährte wirklich eine Bodenverletzung (aufrauen der Erdkruste, knicken bzw. zerstören der Grashalme) herbeiführen, so daß der Unterschied für den Hund deutlich wird

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Später bei entsprechendem Leistungsstand des Hundes, einige Tritte ohne Leckerchen lassen. Dann variieren (z. B. 10 Tritte mit, 3 ohne, dann 4 mit, 2 ohne, dann 7 mit, 5 ohne usw.)

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Wem es schwer fällt, beim Legen der Fährte die Leckerchen in den Absätzen der Tritte zu legen, der sollte vom Ansatz rückwärts losgehen, dann braucht man sich nur nach vorne beugen

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Auf der Fährte nicht dulden, daß der Hund sich umdreht und evtl. überlaufene Leckerchen aufnehmen will, Fährte ist Einbahnstraße (Stocken und ein Schritt rückwärts ist okay, mehr aber nicht)


zum Thema "verweisen"

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Die GS (GS=Gegenstände, vorgeschrieben sind max. 10 x 3 x 1 cm) immer gut verwittern lassen, d. h. mindestens eine halbe Stunde am Körper (Hosentasche) tragen

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Die GS in einen Fußabdruck legen

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Verweisen erst einbauen, wenn der Hund zuverlässig pendelnd jeden Tritt abriecht

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Sobald der Hund mit der Nase am GS ankommt, Kommando "Platz" geben

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Der Hund soll sich gerade in Laufrichtung hinlegen. Anfangs neben dem Hund gehen, um nach dem Kommando das Umdrehen zum Hundeführer zu vermeiden

 

 

-->  Wenn Hund liegt, loben, nicht aufstehen lassen. Den GS interessant machen, darauf zeigen, in die Hand nehmen, daran riechen, mehrere Leckerchen   auf den GS legen und fressen lassen
-->  GS dann in die Tasche stecken
-->  Danach neben den Hund stellen und ihn mit Kommando "Such" weiterschicken. Evtl. aufmunternd sprechen oder Hilfe geben (Fingerzeig zur Fährte), wenn der Hund nicht auf "Such" selbstständig aufsteht und weiterfährtet.

Viel Erfolg und Spaß!

Verfasser: Bettina Balters